Neuhof - Goyert - Mutterkühe

Die Mutterkühe

Unsere Mutterkuhherde der Rasse „Pustertaler Schecken“ umfasst ca. 20 Mutterkühe, deren Nachzucht und natürlich einen Zucht-Bullen. Die Rasse, die wir für die Mutterkuhhaltung nutzen, kommt ursprünglich aus dem Pustertal in Südtirol und trägt daher auch den Namen "Pustertaler Schecken/Sprinzen". Sie zeichnet sich dem Menschen gegenüber durch eine extreme Gutmütigkeit aus, was uns den Umgang mit ihnen, gerade in der Zeit mit Kälbern, sehr erleichtert. Des Weiteren haben sie eine gute Milchleistung, was dem Kalb in seiner Entwicklung sehr zugute kommt. Und auch die Fleischqualität ist ganz hervorragend. Die Rasse gibt es sowohl rot-weiß-gescheckt, wie auch schwarz-weiß-gescheckt, typisch ist der weiße Streifen auf dem Rücken. Die Herde besteht aus reinrassigen Pustertalern, die wir 2013 nach der Abschaffung unserer Milchkuherde von einem Biolandkollegen im Allgäu zukaufen konnten, mittlerweile auch aus deren Nachzucht und aus Kreuzungstieren aus unserer früheren Milchkuhherde (Rotbunt + Pustertaler). Aktuell überwiegen noch die schwarz-weißen Tiere. Durch konsequentes Züchten auf Reinrassigkeit wollen wir jedoch langfristig die schwarz-weißen und rot-weißen Tiere in ein ausgewogenes Verhältnis bringen. Einige unserer Kühe und unser Zuchtbulle sind im Herdbuch (FHB-Bonn) registriert. Unser Ziel ist es jedoch langfristig möglichst viele Tiere im Herdbuch zu registrieren, um die vor dem Aussterben bedrohte Rasse zu erhalten.

Neuhof - Goyert - Allerwelts Rasse

"Allerwelts Rasse"

Dem natürlichen jahreszeitlichen Ablauf angepasst bekommen die meisten Kühe im Frühjahr, wenn das Wachstum der Vegetation beginn, ihre Kälber. Bis zum Spätherbst ziehen die Kühe nun mit ihren Kälbern über die Wiesen des Hofes, bevor die Kälber zum Winter hin von ihren Müttern getrennt werden. Es gibt jedoch auch eine kleiner Herde, die im Spätsommer abkalbt. Dies begründet sich zum einen dadurch, dass die Tiere für die eigene Nachzucht nicht zu früh (mit 2 Jahren) oder zu spät (mit 3 Jahren) abkalben sollen und sie damit automatisch in die andere Gruppe rutschen. Zum anderen ist es wichtig aus arbeitstechnischen Gründen eine kompakte Blockabkalbung zu haben. Sollte das nicht klappen, weil ein Tier z.B. nicht rechtzeitig tragend wird, bekommt das Tier eine weitere Chance in der zweiten Gruppe und muss nicht gleich geschlachtet werden, weil es "aus der Reihe tanzt".

Uns ist es wichtig, dass solche vom Aussterben bedrohte Rassen weiterhin gehalten werden. Unser Ziel ist es nicht eine hochgezüchtete "Allerwelts-Rasse" zu halten (ob Milch oder Fleisch), sondern eine Rasse, die mit den hiesigen Verhältnissen und dem Futter so zurechtkommt, dass ein Einsatz von Kraftfutter überflüssig ist und diese sich natürlich entwickeln können. Dabei ist unser oberstes Ziel die Tiergesundheit, die wir über entsprechende Haltung und Fütterung versuchen aufrechtzuerhalten. Wir möchten das Fleisch direkt über den Hofladen, ggf. auch über Märkte und Restaurants vermarkten. Tiere, die darüber nicht vermarktet werden können, finden anderen Absatz über Bio-Schlachthöfe.

Neuhof - Goyert - Mutterkühe auf der Weide

Der Stall, in dem die Kühe gehalten werden, ist ein Laufstall mit eingestreuten Liegeflächen. Zusätzlich steht ihnen ein nicht überdachter Auslauf zur Verfügung, den die Tiere auch im Winter bei den schlechtesten Witterungsbedingungen gerne nutzen. Der Auslauf ist so groß angelegt, dass die Kühe auch mit Hörnern genug Platz haben, um sich frei bewegen zu können und somit Verletzungen durch Hornstöße nur äußerst selten vorkommen. Außerdem brauchen Kühe ihre Hörner, sie sind nicht nur schön sondern haben eine wichtige Aufgabe bei der Verdauung und dem Stoffwechsel zu erfüllen.
Im Sommer werden die Kühe mit Gras von der Weide und mit Klee und Luzerne vom Acker gefüttert. Im Winter erhalten sie Wiesenheu und Kleegrassilage. Weitere Informationen zum Grünland und zur Herstellung von Heu und Grassilage hier.

Die Kälber

Es werden nur die weiblichen Tiere zur Nachzucht aufgezogen deren Mütter bzw. Großmütter über hohe Robustheit, Gesundheit, Gutmütigkeit und Langlebigkeit verfügen. Die Kälber, die nach dem Absetzen nicht weiter aufgezogen oder geschlachtet werden, werden an andere Bio-Mast-Betriebe verkauft. Ziel ist es, dass eine Kuh mindestens 10 Kälber im Leben bekommt. Die ersten 7-8 Lebensmonate dürfen die Kälber hier auf dem Neuhof bei ihren Müttern verbringen, bevor sie dann wegen der beginnenden Geschlechtsreife von ihren Müttern getrennt werden müssen.